Utechter helfen der Natur

Kinder pflanzen eine Obstbaumallee – Gemeinde lässt alten Badeteich entschlammen

Der Dorfteich ist aktuell ausgehoben, die Erde soll abgefahren werden und teils in der Gemeinde verarbeitet werden.
Insgesamt 15 Obstbäume pflanzten Utechter Kinder unter fachkundiger Anleitung von Andreas Holleitner in unmittelbarer Nähe des Dorfteiches.  Holger Glaner

DER DORFTEICH IST AKTUELL AUSGEHOBEN, DIE ERDE SOLL ABGEFAHREN WERDEN UND TEILS IN DER GEMEINDE VERARBEITET WERDEN.

Holger Glaner

Die Jungen und Mädchen am Utechter Dorfteich wissen Bescheid: „Wozu ist das Wasser da?“ Diese Frage hätte sich der Garten- und Landschaftsbauer Andreas Holleitner sparen können. Klar wissen die Kleinen die Antwort: Damit die Bäume wachsen. Logisch, das weiß doch jedes Kind. 15 Obstbäume pflanzen die Kinder unter Anleitung des Profis, Erstbewässerung aus der Gießkanne inklusive. Äpfel, Kirschen, Birnen, Pflaumen. Eine richtige Obstbaumallee.
Die Pflanzaktion ist Teil der bundesweiten Kampagne „Verrückt auf Morgen!“ Das ist eine Initiative der Nationalen Naturlandschaften, die im Frühjahr 2022 in 18 deutschen Biosphärenreservaten gestartet ist. Mit dieser Kampagne wollen die Initiatoren die Relevanz der deutschen Biosphärenreservate bekannter machen und ihre Mission voranbringen: Für eine nachhaltige Zukunft auf dem Planeten Erde einzustehen.
„Im Rahmen dieser Kampagne pflanzen die Utechter Kinder gemeinsam mit Erwachsenen im Unesco-Biosphärenreservat Schaalsee eine Obstbaumallee mit historisch regionalen Apfel-, Birnen-, Kirschen- und Pflaumensorten“, erzählt Gerd Schriefer vom Förderverein Biosphäre Schaalsee. Und die sollen im Frühjahr nicht nur schön blühen, sondern in den Sommermonaten den Einwohnern der Gemeinde auch eine möglichst reiche Ernte bescheren.
Darüber hinaus sei die Pflanzaktion auch gezieltes Engagement in Sachen Nachhaltigkeit für nachfolgende Generationen, betont Dr. Norbert Marienhoff. „Darüber hinaus ist die Aktion aber auch eine Zugabe zu dem Leader-Projekt, das wir rund um den Dorfteich gerade realisieren“, so der stellvertretende Bürgermeister. Die Gemeinde Utecht plant die Entschlammung des Gewässers sowie die Gestaltung des angrenzenden Platzes.
Bis zum Fall der Mauer wurde der Teich samt angrenzendem Platz von den Einwohnern noch ausgiebig genutzt, eine Feierstätte für die Dorfbevölkerung mit Tanzfläche und Hütte. Doch dann war die Mauer plötzlich weg und die Tür zum Westen sperrangelweit offen. Bürgermeister Andreas Spiewack: „Alle Utechter wollten plötzlich nur noch im Ratzeburger See baden.“ Das Aus für den alten Badeteich. Der Platz selbst befindet sich daraufhin jahrelang in einem völlig desolaten Zustand.
Doch nun soll das Areal dank Fördermitteln aus dem EU-Förderprogramm Leader wiederbelebt werden. Der zu versanden drohende Badeteich wurde bereits entschlammt, schon bald soll ein Verweil- und Veranstaltungsort, ausgestattet mit Schutzhütte, Tanzfläche, Hockerbänken, Feuerstelle und Baumlehrpfad entstehen. Und hier schließt sich der Kreis mit der Baumpflanzaktion der Utechter Kinder. Die 15 Obstbäume werden das Areal um den künftigen Veranstaltungsort säumen und den Gästen im Sommer Schatten spenden. Wie viel Zuspruch dieses Projekt im Dorf erhält, zeigt die Reihe der Unterstützer: von den Löschzwergen und der Jugendgruppe der freiwilligen Feuerwehr über den FSV Utecht, den Förderverein Biosphäre Schaalsee, Gemeindevertreter bis zu vielen Einwohnern. Motto: Gemeinsam schaffen wir das.