Rückblick: Am 12. April 1990 öffnete sich um 17 Uhr die Grenze bei Utecht

UTECHT – Am 12. April 1990 öffnete sich gegen 17 Uhr die Grenze bei Rothenhusen. Unser Autor Horst Kömme erinnerte an den historischen Moment – zumal die Wakenitzbrücke mehr als vier Jahrzehnte gesperrt war. Nach der Entscheidung über die Öffnung durch den DDR-Ministerrat beauftragte der Kreis Herzogtum Lauenburg im März 1990 die Sanierung der Brücke. Rechtzeitig zur Grenzöffnung waren die Arbeiten abgeschlossen. Vorher wurde die unterbrochene Brückenauffahrt und die alte zugewachsene Trasse zwischen Wakenitzbrücke und Utecht provisorisch auf dem Kolonnenweg hergestellt. Menschen aus Ost und West feierten ein Volksfest Nach der Grenzöffnung wurde mit einem großen Volksfest in Utecht dann die Grenzöffnung von vielen Menschen aus Ost und West vor dem damaligen Kulturhaus gefeiert. Am Tag darauf war in der Tageszeitung zu lesen: „Und wieder geht die Grenze ein bisschen mehr auf. Jubel, Freudentränen und ein Gedränge, dass zeitweise nichts mehr ging – Tausende passieren den neuen Grenzübergang Rothenhusen/Utecht, der am 12.4.1990 um 17 Uhr eröffnet wurde. Der Fall der Grenze wurde Hüben und Drüben volksartig begangen.“ Anfangs durfte die neue Wegeverbindung zwischen Utecht und Rothenhusen nur für Fußgänger und Radfahrer benutzt werden. Später wurde sie auch für den Kfz-Verkehr freigegeben. Vom Frühjahr 1993 bis 20. Juli 1995 wurde die Kreisstraße zwischen Utecht und der Wakenitz nochmals wegen Neubau über zwei Jahre gesperrt. Die lange Bauzeit ergab sich neben Gründungsproblemen aus der technologischen Schwierigkeit, da die Baustelle nur aus einer Richtung mit Materialien versorgt werden konnte. Der Grund: Die Wakenitzbrücke hatte für Baustellenfahrzeuge keine ausreichende Tragfähigkeit. Auch im Laufe der letzten Jahre kam es dann immer wieder aus Sicherungsgründen zur Sperrung der maroden Wakenitzbrücke. Die Tragfähigkeit wurde von sechs auf drei Tonnen herabgesetzt. Die letzte lange Vollsperrung der Kreisstraße 105 erfolgte wegen Neubaus der zweispurigen Wakenitzbrücke vom 4. August 2008 bis zur Einweihung am 3. April 2009. Bereits am Ostersonnabend gab es eine Feierstunde Im Oktober des Jahres 2009 kam es wegen Baus des Ottertunnels wohl zur letzten Behinderung. Mit viel Geduld und finanziellen Opfern wegen der großen Umwege haben die Anlieger nach Jahrzehnten nach der Grenzöffnung auch diese Unannehmlichkeiten überwunden.   Quelle: SVZ