Breitband, Hurra bald geht es los!
In vielen Haushalten in der Gemeinde ist als vorletzter Schritt zum schnellen Internet, der Glasfaserhausanschluss hergestellt worden. Das heißt also, dass das eigentliche Übertragungsmedium, das Lichtleiterkabel am Haushalt angeschlossen wurde.
Nun sollte, wie der Bürgermeister versicherte, zum Herbst der Hausanschluss auch zugeschaltet werden. Das Versuchsprojekt dazu läuft bereits in Klütz.
Surfen auf der Lichtwelle
Zunächst kurz zu einer Abkürzung, die im Zusammenhang mit Glasfaser immer wieder genannt wird: FTTH. Das bedeutet „Fiber to the home“ – zu Deutsch „Glasfaser bis nach Hause“. Gemeint ist also auch damit die aktuell modernste Internettechnologie. Was sie dazu macht? Nun, während bei Ihrem aktuellen DSL Daten als elektrische Signale über Kupferkabel transferiert werden, zählt Glasfaser zu den Lichtwellenleitern .
In einem Glasfaserkabel werden Daten mittels Licht übertragen. Dabei wandern die optischen Signale, die von Laserdioden erzeugt werden, durch die Fasern. Die Übertragung verläuft in Lichtgeschwindigkeit, die sich in den Leitern nahezu ungehindert ausbreiten können – weswegen Glasfaser-Internet so schnell und stabil ist.
Wir surfen dann also als Normalverbraucher je nach Vertrag und Geldbeutel über die WEMACOM bis 500 MB/s schnell (0,5 GB). In Berlin kann man z.B. mit 10.000 MB/s (10 GB) surfen!!!
Anschluss direkt ins Haus
Es bringt nichts, wenn Daten in Höchstgeschwindigkeit in Ihrer Straße ankommen, um dann auf den letzten Metern durch ein altes Kupferkabel zu fließen. Das Zauberwort lautet Hausanschluss – also der direkte Anschluss an das EWE-Glasfasernetz. Dafür arbeiten Tiefbaufirmen fast immer in geschlossener Bauweise ohne Grabungen. Ihr Vorgarten bleibt intakt, das Glasfaserkabel wird unter Einsatz einer Erdrakete durch ein Leerrohr verlegt und mit einem Netzabschlussgerät im Haus verbunden. Dieses Durchschieben der Glasfaser kann bis zu 15 km weit ohne zusätzliche Grabung durchgeführt werden.
Wie wird dieser Vorgang nun praktisch durchgeführt?
Vom Verteilerkasten aus zum Hausanschluss wird mittels 15 bar-Luftdruck das vorhandene Leerrohr auf Durchlass und Dichtheit gegen Eindringen von Feuchtigkeit geprüft. Danach wird das schwarze Kabel mit 6 Fäden über den Antrieb einer angeschlossenen Bohrmaschine von der Kabeltrommel über den Verteiler durch das Leerrohr geschoben. Im Hausanschluss wird dieses Kabel an dem großen Verteilerkasten angelegt. Und dieses Kabel wird dann mit einem weißen Kabel mit 4 Fäden, nur ein Faden davon wird benötigt, mit beiden Enden verspleißt, wobei die Verspleißung des nur einen benötigten Fadens mit einer Dicke von maximal 0,05 mm exakt erfolgen muss. Dabei wird Hitec als Schweißgerät und als Durchgangsprüfgerät eingesetzt. Danach wird das letzte Ende an den Endverteiler angeschlossen. Mit diesem Glasfaseranschluss wäre theoretisch eine Übertragung bis 10 GB (Gigabyte) möglich, wobei eben wie bereits erwähnt, für uns als Normalverbraucher nur 0,5 GB bereitgestellt werden. Zum Vergleich, beim Anschluss von DSL erfolgt eine maximale Übertragung von ca. bis 16 MB, wobei gerade bei mir an einem Sonntagnachmittag mit einem Speedtest gemessen, nur 2,5 MB als Download und 1,2 MB als Upload „durchliefen“.